Ausgabe 2024
Das Statistik-Panorama Luzern lädt zu einem Rundgang durch wichtige statistische Eckwerte des Kantons Luzern ein.
Im Jahr 2017 wurden in der Stadt Luzern rund 3'300 Personen mindestens einmal mit wirtschaftlicher Sozialhilfe unterstützt. Dies entspricht 4,1 Prozent der Bevölkerung. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Sozialhilfequote um 0,3 Prozentpunkte. Der Anstieg ist überwiegend dem Wachstums jener Gruppe von unterstützten Personen geschuldet, welche sich vormals im Asyl- und Flüchtlingsbereich in der finanziellen Zuständigkeit des Bundes befunden haben und für welche in einer Übergangsphase nun der Kanton zuständig ist.
Die Sozialhilfequote der Stadt Luzern lag deutlich über dem kantonalen Durchschnitt von 2,5 Prozent. Generell ist in Zentrumsgemeinden der Anteil armutsgefährdeter Personen meist grösser als in Landgemeinden.
Die Wahrscheinlichkeit, wirtschaftliche Sozialhilfe zu beziehen, unterscheidet sich je nach Bevölkerungsgruppe und Haushaltssituation beträchtlich. Das Armutsrisiko von Familien mit nur einem Elternteil (überwiegend Mütter) ist im Vergleich zu allen anderen Haushaltstypen um ein Vielfaches höher. 2017 bezogen 27,0 Prozent aller Einelternfamilien in der Stadt Luzern Sozialhilfe, während der entsprechende Anteil bei verheirateten Paaren mit einem oder mehreren Kindern 1,9 Prozent betrug. Gesamthaft betrug der Anteil der unterstützten Privathaushalte 4,5 Prozent.
Das stark erhöhte Armutsrisiko der Haushalte von Alleinerziehenden ist auch der Hauptgrund dafür, dass die Sozialhilfequote von Kindern und Jugendlichen 2017 mit 8,8 Prozent mehr als doppelt so hoch ist wie die Quote der Gesamtbevölkerung.
Ein weiteres wesentliches Armutsrisiko ist mangelnde Bildung. 2017 betrug die Sozialhilfequote von Personen ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss 9,0 Prozent. Hingegen haben Personen mit einem Hochschulabschluss oder einer höheren Berufsbildung eine besonders geringe Wahrscheinlichkeit, wirtschaftliche Sozialhilfe zu beziehen; die Sozialhilfequote dieser Personengruppe lag bei unterdurchschnittlichen 0,5 Prozent. Ein im Schnitt tieferes Bildungsniveau ist auch ein wichtiger Faktor zur Erklärung des überdurchschnittlichen Sozialhilferisikos von Stadtluzernerinnen und -luzernern mit ausländischer Nationalität (Quote: 8,5%).