Ausgabe 2024
Das Statistik-Panorama Luzern lädt zu einem Rundgang durch wichtige statistische Eckwerte des Kantons Luzern ein.
Als regionales Zentrum hat die Stadt Luzern eine besondere finanzielle Ausgangslage. Zum einen verfügt sie über eine hohe Attraktivität, zum anderen nimmt sie Zentrumsfunktionen wahr und weist eine urbane Bevölkerungsstruktur auf. Wie in den Vorjahren lag 2017 einerseits die Steuerkraft der Einwohnerinnen und Einwohner (2'004 Fr./Kopf) deutlich über dem kantonalen Mittel (1'570 Fr. /Kopf), anderseits ware auch die Aufwendungen überdurchschnittlich hoch. Im Aufgabenbereich Kultur und Freizeit lag im Jahr 2017 die Nettobelastung pro Einwohnerin und Einwohner der Stadt Luzern bei 396 Franken (2016: 406 Fr.), im Total aller Luzerner Gemeinden bei 156 Franken (2016: 165 Fr.). Auch in den Bereichen Gesundheit, Soziale Wohlfahrt und Verkehr war die Nettobelastung pro Kopf in der Stadt Luzern überdurchschnittlich hoch. Umgekehrt schlägt sich die besondere demografische Struktur der Stadt mit ihrer vergleichsweise alten Bevölkerung in unterdurchschnittlichen Bildungskosten nieder: Für die Bildung gab die Stadt pro Einwohnerin und Einwohner netto 1'011 Franken aus (2016: 1'003 Fr.), gegenüber 1'229 Franken im Total aller Luzerner Gemeinden (2016: 1'233 Fr.).
Die Laufende Rechnung der Stadt Luzern schloss 2017 mit einem Ertragsüberschuss von 18,7 Millionen Franken zum vierten Mal in Folge im Plus. Durch das positive Ergebnis verringerten sich die Nettoschulden weiter; sie nahmen gegenüber dem Vorjahr um 438 Franken pro Einwohnerin und Einwohner ab und kamen auf 1'048 Franken zu liegen (Kantonsmittel: 1'950 Fr.). Das ist die tiefste Pro-Kopf-Veschuldung seit Beginn der Erhebung der Gemeindefinanzstatistik im Jahr 1992. Auch der Selbstfinanzierungsgrad (1-Jahres-Selbstfinanzierungsgrad) lag 2017 weiterhin auf einem hohen Niveau. Er betrug 188 Prozent (2016: 215%). Im Kantonsmittel lag die Kennzahl bei 95 Prozent.
Ledigen Steuerpflichtigen mit einem Bruttoarbeitseinkommen von 80'000 Franken blieben 2017 in der Stadt Luzern nach Abzug der Steuern 88,3 Prozent ihres Einkommens. Bei verheirateten Alleinverdienenden ohne Kinder waren es 91,5 Prozent und bei jenen mit zwei Kindern 94,7 Prozent. Zum Vergleich: In Bern hatten verheiratete Alleinverdienende mit zwei Kindern nach Abzug der Steuern mit 93,3 Prozent weniger, in Zug hingegen mit 99,6 Prozent mehr Einkommen zur Verfügung.